Turniere
Grundsätzlich spielen im Turnier-Backgammon 2 Spieler gegeneinander um den Sieg. Gewinner des Matches ist, wer als Erster eine zuvor festgelegte Anzahl an Punkten gewonnen hat. Üblicherweise spielt man auf eine ungerade Anzahl von Punkten. Je nach Turnierformat sind Matchlängen zwischen 9 und 17 Punkten für den Hauptwettbewerb und 5 Punkte für die letzte Trostrunde (Last Chance) oder kleinere Nebenwettbewerbe üblich. Während des Matches werden die Punktestände beider Spieler parallel notiert. Der Gewinner erhält jeweils die Punktzahl gutgeschrieben, welche er soeben gewonnen hat. Es handelt sich dabei um den auf dem Verdopplerwürfel angezeigten Punktestand, evtl. multipliziert mit zwei (Gammon) oder mit drei (Backgammon). Es gelten die allgemeinen Backgammonregeln. Zusätzlich wird üblicherweise die sogenannte „Crawford Regel“ vereinbart, welche besagt, dass der zurückliegende Spieler in der ersten Partie, in welcher sein Gegner nur noch einen Punkt vom Sieg entfernt ist, nicht doppeln darf. Nach der „Crawford Partie“ darf und wird der zurückliegende Spieler in der Regel immer sofort doppeln.
Für jedes Turnier gibt es eigene Turnierregeln, welche verbindliche Vorgaben für das Verhalten der Spieler vorgeben. Das heißt nicht, dass zwingend auf jedem Turnier nach anderen Regeln gespielt wird. Es gibt aber durchaus hier und da gewisse Unterschiede, und man kann Missverständnisse von vorneherein vermeiden, indem man sich zu Beginn eines Turniers einen Überblick verschafft. Es gibt Ansätze, einheitliche Turnierregeln zu schaffen. Diesen Ansatz unterstützend hat der DBGV Turnierregeln veröffentlicht, welche sich grob an den Turnierregeln des EUBGF orientieren (auf Unterschiede wird dezidiert hingewiesen). Diese gelten auf Turnieren des DBGV, und werden jedem anderen Veranstalter als Vorschlag zur Verfügung gestellt.
KO-System oder Single Elimination
Das traditionelle Turnierformat ist das einfache KO-System (Single Elimination), bei welchem zu Beginn des Turniers Paarungen der Spieler ausgelost und in einen Turnierbaum eingetragen werden. Die Gewinner kommen jeweils eine Runde weiter und spielen jeweils gegen den durch den Turnierbaum vorherbestimmten Gegner, was solange wiederholt wird, bis der Turniersieger ermittelt ist. Die Verlierer scheiden aus und kommen – soweit diese angeboten wird – in eine Trostrunde. Üblicherweise werden maximal zwei Trostrunden angeboten, die erste Trostrunde wird „Consolation“ und die zweite Trostrunde „Last Chance“ genannt.
Zwei oder drei oder mehr Lebensystem / double, tripple oder multiple Elimination
Bei diesem System scheidet man erst nach zwei, drei oder einer größeren vorher bestimmten Anzahl verlorener Matches aus dem Hauptfeld aus. Nach jeder Runde müssen die Paarungen neu ausgelost werden. Das zwei oder drei oder mehr Lebensystem wird üblicherweise entweder mit nur einer Trostrunde (Last Chance) im KO-System oder ohne Trostrunde gespielt.
Schweizer System
Eine Unterart dieses Systems ist das sogenannte „Schweizer System“, bei welchem bei den Folgeauslosungen darauf geachtet wird, dass möglichst Spieler mit gleicher Anzahl an Verlusten/ Gewinnen gegeneinander spielen.
Fighters Bracket
Bei dieser Variante handelt es sich um eine Kombination aus KO und zwei Lebensystem. Die Hauptrunde wird im KO-System gespielt. Wer verliert, gelangt in das sogenannte „Fighters Bracket“, welches parallel zur Hauptrunde gleichfalls im KO-System gespielt wird. Nach unterschiedlichen zuvor festgelegten Modi werden Hauptfeld und Fighters Bracket gegen Turnierende zusammengeführt. Die jeweils Besten spielen um die Wertungsplätze des Turniers. Wer im Fighters Bracket verliert, scheidet aus und gelangt – soweit angeboten – in die Trostrunde, welche in der Regel im KO-System gespielt wird.