Das deutsche Team machte sich mit 8 Spielern auf den Weg nach Skopje, um an den Team-Weltmeisterschaften teilzunehmen. Die acht Nationalspieler haben sich über den Scouting-Prozess des Deutschen Backgammon-Verbands qualifiziert:

von links nach rechts: Volker Sonnabend, Christoph Wagener, Rainer Birkle, Dirk Schiemann (Team-Kapitän), Torsten Lux, Philipp Heyng, Kimon Papachristopoulos und Andreas Hofmann

Insgesamt haben 25 Nationen an den Weltmeisterschaften in Nord-Mazedonien teilgenommen. Der Modus sah eine Gruppenphase mit 4 Gruppen vor, von denen sich die Gruppenersten direkt und die Gruppenzweiten und Gruppendritten per Ausscheidung für das Viertelfinale qualifizieren konnten.

Die Auslosung ergab, dass wir uns mit Bulgarien, Zypern, Frankreich, Türkei und dem amtierenden Team-Weltmeistern aus Italien auseinandersetzen mussten. Kein leichtes Los, aber für unser Team machbar zumindest unter die ersten Drei zu kommen.

In der 1. Runde wartete die Türkei auf uns, bis auf ein Match waren alles sehr knappe Angelegenheiten, allerding verloren wir die Runde doch deutlich mit 0 – 4.

Damit waren wir schon gehörig unter Druck und in der 2. Runde gegen Zypern musst unbedingt etwas Zählbares her.

Aber auch in dieser Begegnung konnten wir nur 2 der 4 Partien gewinnen, somit war zumindest mal der 1. Punkt in der Tabelle für das deutsche Team da,

Eins war klar, gegen die amtierenden Weltmeister aus Italien sollte jetzt ein Sieg her, damit wir nicht schon frühzeitig unsere Hoffnungen auf die KO-Runde begraben konnten.

Und tatsächlich, wir konnten gegen das starke italienische Team alle Partien gewinnen und siegten mit 4 – 0. Mit einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage waren wir damit im Mittelfeld der Tabelle und hatten weiterhin gute Chancen uns für die Endrunde zu qualifizieren.

Nach einer Dinner Pause, bei der sich das ganze Team gemeinsam stärkte, ging es dann weiter mit der nächsten Runde gegen Bulgarien. Leider konnte in dieser Runde nur Rainer sein Match gewinnen, Kimon, Christoph und Philipp unterlagen deutlich.

Damit war eines klar, wenn das deutsche Team noch die KO-Runde erreichen wollte, dann musste ein Sieg in der 5. und letzten Runde gegen die Franzosen her. Allen war klar, dass das nicht einfach wird, speziell weil den Franzosen auch in Unentschieden reichte, um in die KO-Runde einzuziehen. Für Spannung war damit auf beiden Seiten gesorgt und dann ging es los:

Christoph bekam gegen Tristan Remille das Match nicht in den Griff, trotz einer starken Leistung musste er sich deutlich mit 3 – 11 geschlagen geben. Besser erging es Dirk, er hatte seinen Kontrahenten Stephane Cheneviere gut unter Kontrolle und gewann mit 11 -3.

Damit war klar, die 2 verbliebenen Partien musste Deutschland gewinnen. Kimon führte bereits mit 9 – 6 als es zu der folgenden Stellung kam, in der Kimon sage und schreibe 99,10% Match-Equity hat:

Olivier Decultot hat jetzt mit 2 -1 getanzt, Kimon warf 4 – 4 und musste noch einmal einen Schuss geben. Den traf Olivier und konnte damit einen Gammonverlust in diesem Spiel vermeiden. Also ging das Match weiter und es kam zum DMP. Hier entwickelte sich eine spannende Prime gegen Prime Schlacht, in der Olivier das Match für sich entscheiden konnte.

Damit half es auch nicht, dass Volker gegen Olvier Croiselle in einem genauso spannenden und hochklassigen Match im DMP gewann. Nach dem Unentschieden stand Frankreich in der Endrunde und Deutschland war ausgeschieden.

Frankreich gewann daraufhin in der Endrunde Match um Match und sicherte sich am Ende die Team – Weltmeisterschaft 2023. Herzlichen Glückwunsch!

Wir sind ehrlich und haben uns mehr erhofft, zumindest das Viertelfinale wollten wir erreichen. Wenn wir allerdings die interne Statistik von allen gespieleten Matchen heranziehen, dann können wir durchaus zufrieden sein, da wir mit einer durchschnittlichen Performance-Rate von 3,75 abgeschlossen haben.

Interessant zu sehen ist, dass wir in 19 von 20 Matchen Favorit waren zu gewinnen, nimmt man die PR als Maßstab. Das Bedeutet, wenn wir uns das Nichterreichen der Viertelfinal schönreden möchten, dann schieben wir es einfach auf Bad Luck! Aber wie wir alle wissen gehört mehr dazu als eine gute PR. Diesbezüglich haben wir wohl nicht besonders gut performed.

Aber nach der WM ist vor der WM. Nächstes Jahr findet die World Teams Backgammon Championship vom 08. – 10. Juli 2024 in Stockholm statt. Der DBGV hat dafür ein Auswahlverfahren beschlossen, an dem ihr euch bei Interesse auch noch beteiligen könnt. Mehr Informationen dazu auf unserer Webseite.

https://bgverband.de/turniere/nationalmannschaft-live/nominierung-der-nationalmannschaft

Und hier sind noch einmal alle Ergebnisse im Überblick: