Liebe Backgammies,
den Turniersieg im Juli sicherte sich unser Glockenstammspieler Eric Stoppa vor Christian Minkowitsch. In der Conso setzte sich Ingo Mohr gegen Thomas Schwanbeck durch und konnte damit seine Tabellenführung in unserer Rangliste verteidigen. Alle weiteren Ergebnisse findet ihr wie immer auf unserer Webseite.
Letzte Woche fand die 53. Backgammon-Weltmeisterschaft in Monaco statt. Aus deutscher Sicht waren die Ergebnisse eher überschaubar, einzig Philip konnte mit seiner Niederlage in der 3. Runde seinen Vize-Titel quasi verteidigen, indem er ihn nunmehr auch familienintern tragen darf.
Das Main Undefeated Final zwischen den Legenden Wilcox Snellings (Puerto Rico) und Sander Lylloff (Dänemark) war mit das Unterhaltsamste, was ich bisher im Backgammon gesehen habe (außerhalb der Glocke natürlich). Lylloff war beim Stand von 10-17 auf 19 mit gegebenem Cube laut Kommentator Marc Olsen „dead and burried“, als er mit einer Bühnenreifen Würfeltechnik zurück ins Spiel kam und beim Stand von 16-17 nach seinem 9. Bier vor laufenden Kameras den Wettpapst John Koonmen in Tokio aus dem Bett klingelte, um seine Wette (10k, das er weiter kommt als Mochy – pro Runde) nachzuwürzen. Am Ende gewann Sander das Match, welches gemessen an der PR das beste jemals aufgezeichnete Match über 19 Punkte war – beide exakt 2,32! Kommentar im Livestream: „Sander is the only guy to finish a match with a blood alcohol level higher than his PR“ (damit wäre er sogar für die Hamburger Chouette qualifiziert). Im Finale hatte dann auch Zdeněk Žižka keine Chance und ging 21-7 unter.
Sander Lylloff, bei dem ich mir auch schon mal beim Pokern eine blutige Nase geholt habe, wurde von Turnierbeginn an wie ein Rockstar ständig von einem Kamerateam begleitet und hat mit seinem Verhalten sicherlich stark polarisiert. Für mich hat er eindrucksvoll demonstriert, dass Backgammon keine Raketenwissenschaft ist, sondern ein Spiel, dass vor allen Dingen eines soll: Spaß machen!
Unser nächstes Turnier findet wie geplant statt am nächsten Samstag, den 6. August um 12:30 Uhr im Roxie Alsterdorf, Heubergredder 38.
Viel Spaß!
Thomas 6 : 2 Kazemieh
Hallo,
ich habe die WM auch aufmerksam verfolgt und die Spitzenspiele gesehen. Bei dem 2-Leben-System ist mir aufgefallen, dass Wilcox Snellings als Verlierer des Undeafeted Final sich in der Conso unter die letzten Acht eingruppieren musste und prompt verloren hat, was dann letztendlich Platz 6/9 bedeutet hat. Das erschien mir etwas ungerecht, da er bei einer normalen KO-Runde Vizeweltmeister geworden wäre. Müsste er nach seiner Niederlage nicht gleich ins Finale der Conso oder zumindest in das Halbfinale rutschen? Das wäre m.E. gerechter. Vielleicht kann jemand den Grund erläutern.
Grüße aus Mannheim
Bernd (Bacas999)
Hallo Bernd,
das ist eine Frage der Progression.
Die Organisatoren der WM verwenden gerade für die letzten Runden eine starke Progression, weshalb der Finalist des Ungeschlagenenfeldes unter die letzten 8 der 2. Chance zurückfällt. Wenn man die Progression etwa so wie du es vorschlägst wählt, also zurück in das Halbfinale oder sogar ins Finale, dann erzeugt man dadurch 1- oder 2-Runden mehr für alle 2. Chance Teilnehmer.
Als Beispiel:
Bei der WM musste ein Spieler 10 Runden in der 2. Chance überleben, wenn er in der 1. Runde Main ausgeschieden ist, das weiß ich aus eigener Erfahrung :-). Wenn du jetzt die Progression veränderst, können das auch 11- oder 12-Runden werden. Hier muss der Organisator entscheiden, welches System er anwenden will.